Die Dentosophie hat sich unter anderem bei folgenden Themen bewährt:
- Kiefergelenksprobleme
- Vorbeugung Bruxismus (Zähneknirschen)
- Pressen
- Schmerztherapie bei CMD
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
- Migräne
- Tinnitus
- rezidivierende HNO-Infekte
- Verbesserung der Nasenatmung (Schnarchen, Mundatmung)
- Lockerung verspannter Muskulatur (Rücken-, Nackenschmerzen)
- Verbesserung der Haltung (Wirbelsäule - HWS, BWS, LWS)
- Zahn- und Kieferfehlstellungen
- logopädische Probleme
- funktionelle Fehlsichtigkeit
- ADHS
- Steigerung des physischen Wohlbefindens
- Stoffwechselaktivierung

 

Angenommen Dysbalancen im Mundraum ließen sich ohne jedes Kraftaufwenden, ohne jeden Zug oder Druck beheben und das noch dazu schmerzfrei, würden Sie sich auf diesen Prozess einlassen? Dem ginge natürlich voraus, dass wir annehmen, dass jeder Fehlstellung eine Ursache zugrunde liegt.

Was ist der Aktivator?  - Auch Equilibrator oder  Balancer genannt

Der Aktivator ist eine myofunktionelle Zahnschiene, die diesen Prozess unterstützt, damit sich Zähne und Mundraum in Richtung harmonischer Balance bewegen, von innen heraus und ganz ohne Druck. Der Aktivator sieht aus wie ein Hufeisen. Er besteht aus elastischem Silikon von unterschiedlicher Größe, Farbe und Härte oder aus festem zimtfarbenem Naturkautschuk.

Mit der Schiene werden die Zähne des Ober- und Unterkiefers locker in einer Art Führung gehalten und in der Frontalebene in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht. Getragen wird der Aktivator in der Nacht und während der so genannten „Aktivatorzeit“, ein bis drei Mal täglich für rund 15 bis 20 Minuten.

Ziel der Dentosophie

Ziel einer dentosophischen Behandlung ist nicht ein ästhetisch perfekter Mundraum, sondern die individuelle Okklusion, der harmonische Kontakt aller Zähne des Oberkiefers mit denen des Unterkiefers. Daraus ergibt sich ein entspannter Zustand, der dem ganzen Menschen mehr Stabilität, Entspannung und Leichtigkeit zu schenken vermag.

Ein balancierter Mundraum ist außerordentlich wichtig für unser Wohlbefinden. Darin ist jeder Zahn ein kleines Universum in sich und unterhält eine Wechselwirkung zu Organen und Meridianen. Wenn wir davon ausgehen, dass alles im Leben einen Grund hat, können wir daraus schlussfolgern, dass Fehlstellungen im Mund Hinweise geben, dass es zum Zeitpunkt der Zahnentwicklung Komplikationen, Irritationen oder Traumata gab, die es auf der physischen, psychischen oder seelisch-geistigen Ebene zu erkennen gilt.

Durch entsprechende Impulse im Rahmen der Dentosophie und mittels der Führung des Aktivators können sich Schwierigkeiten, Blockaden und sogar Traumata zeigen und auflösen. Die dabei entstehende innere Ausgewogenheit des Menschen spiegelt sich auch in seinem Mundraum wider und zwar dauerhaft. Entscheidend dafür sind das eigenverantwortliche Tragen des Aktivators und die Begleitung durch einen erfahrenen Therapeuten.

Dabei bleibt es nicht nur bei der Korrektur der Zähne. Das Tragen des Aktivators verbessert die Nasenatmung deutlich, mindert stressbedingtes Reiben und Knirschen, entspannt und stärkt die Kiefer- und Nackenmuskulatur. Er sorgt für einen entspannteren Muskeltonus. All das wirkt sich positiv auf die gesamte Wirbelsäule aus, das Becken und die Extremitäten. Schnarchen reduziert sich, die Belüftung im Kopf- und Schädelbereich verbessert sich, ebenso die Sauerstoffsättigung im Blut, wodurch auch die Infektanfälligkeit sinkt. Bei Kindern, die den Aktivator tragen, formt sich im Wachstum der Kiefer harmonisch und bei Erwachsenen können sich Blockaden lösen und der Kiefer nachreifen. In einem harmonischen Kiefer befreit sich auch die Zunge, wovon das Schlucken, die Artikulation und Phonation profitieren. Der Zungen-Gaumenkontakt wird sanft trainiert und „nebenbei“ werden zwei Meridiane (Gouverneurs- und Zentralmeridian) miteinander verbunden.

Für wen ist die Dentosophie geeignet und für welches Alter?

Der Aktivator eignet sich für jedes Alter. Optimal wäre es, bereits im Milchzahnalter mit dem Tragen zu beginnen. Dadurch erfährt die Entwicklung des Kiefer-, Nasen- und Rachenraums Unterstützung, was auch den Zahnwechsel erleichtert. Die Anwesenheit und Mithilfe der Eltern ist dabei sinnvoll: sie sollten sich während der „Aktivatorzeit“ bewusst Zeit für ihre Kleinen nehmen. Je nach Stadium der Entwicklung, begleiten unterschiedliche Formen und Größen des Aktivators den kompletten Zahnwechsel der Heranwachsenden – idealerweise auch in zunehmender Eigenverantwortung. Je nach Motivation und Situation im Mundraum sind Tragepausen tolerabel, auch wenn es natürlich besser wäre, mit der Behandlung am Ball zu bleiben. Es sollte kein Druck gemacht werden, den Aktivator anzuwenden. Manche Pause ist weise, vergleichbar mit den „schöpferischen“ Pausen beim Erlernen eines Musikinstruments.

Die gängige Meinung, dass Zahnfehlstellungen und kieferorthopädische Probleme nur in jungen Jahren begegnet werden kann, darf überdacht werden. Wichtig ist die innere Haltung, denn Veränderung ist in jedem Alter möglich.

Bei Erwachsenen und ihrer bereits entwickelten Mundsituation geht es noch mehr in den Bereich der Bewusstseinsarbeit. Der inneren Natur von uns Menschen, sich wieder unseren schöpferischen Kräften und Selbstheilungskräften anzuvertrauen. Mit etwas Beständigkeit, Neugierde und der Bereitschaft an sich zu arbeiten, lassen sich auch hier erstaunliche Veränderungen erzielen und es wird dabei möglich, auch schwierige Dispositionen im Kiefer- und Mundbereich – vielleicht erstmals – ins Gleichgewicht zu bringen.

Wirkmechanismen und Philosophie der Humano-Dentosophie nach Michel Montaud

Der Zahnarzt Michel Montaud, der den Begriff Dentosophie aus „dens“, der Zahn, und „sophia“, die Weisheit, geformt hat, sammelte in 40 Jahren Praxistätigkeit Erfahrungen mit dem Aktivator. Montaud beschreibt in seinem gleichnamigen Buch, wie er nach dem Erkennen der Wirkung des Rinnenaktivators seine Arbeitsweise radikal veränderte. Er hörte auf Zähne zu ziehen und feste Zahnspangen anzupassen. Seine Arbeit gab ihm recht: mit der nötigen Aufmerksamkeit und Begleitung ließen sich auch massive Dysmorphien im Mundraum harmonisieren. Erklärungsversuche, wie der Aktivator wirkt, fand Montaud in der Anthroposophie. Wegzukommen vom materiellen Ansatz, rationalem Denken und dem inneren Bauplan des Menschen wieder vertrauen zu lernen, waren dabei zentral. So nimmt die Verbreitung dieser seit 1953 in Frankreich, Italien und Spanien praktizierten Methode auch im deutschsprachigen Raum ihre Fahrt auf.

Der Dreiheit als Schöpfungsprinzip entsprechend, beschreibt Rudolf Steiner den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Das Tragen des Aktivators oder Balancers oder Equilibrator verbindet alle drei Bereiche. Der Oberkiefer entspricht in der Anthroposophie dem Denken und wird der Vergangenheit zugeteilt, der Unterkiefer dem Willen und dem Handeln in der Welt. Er entspricht dem Zukünftigen. Dazwischen, der weite Raum der Mundhöhle mit der in ihr beweglichen Zunge, essentiell für jede Art der Kommunikation, wird als Seelen- oder Gefühlsraum bezeichnet und der Gegenwart zugeordnet. Es ist die ständige Aufgabe des Menschen, Denken, Fühlen und Handeln im Jetzt in Übereinstimmung zu bringen. Dabei ist der Aktivator ein perfektes Instrument und wegweisender Begleiter.

Für alle Gebisstypen gleichermaßen gilt, dass durch die Materialstärke des Aktivators automatisch mehr Raum zwischen Ober- und Unterkiefer entsteht: Die Mundhöhle, der Bereich des Fühlens, wird deutlicher wahrgenommen. Bei zunehmendem Ausgleich der rechten und linken Kauseite profitieren Gehirn und Körperhaltung gleichermaßen. Durch das bewusste Tragen des Aktivators am Tag werden bestimmte Haltungsmuster überschrieben. Die nächtliche Anwendung bringt den positiven Effekt der Nasenatmung mit sich: Schnarchen, Knirschen und Reiben lösen sich auf und die Sauerstoffversorgung verbessert sich. Zusätzlich wird die Zunge sanft „trainiert“, sich an ihren physiologisch optimalen Platz zu legen: oben im ganzen Gaumen.

Der Dentosophie ist, frei nach Michel Montaud, der Wunsch immanent, dass der Mensch eines Tages „höre, was der Mund ihm über den Menschen erzählt“.

Fazit:
Die Humano-Dentosophie ist eine einfache, günstige, die Zähne schonende, erhaltende, entspannte, schmerzfreie Möglichkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, in ihre Balance zu finden, was sich auch in einem ausgewogenen Mundraum zum Ausdruck bringt.